Montag, 13. Februar 2012

Teilnahme am Salon ist nicht sinnvoll

Offener Brief an Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper zur Veranstaltung "Grüner Salon" von Bündnis 90/Die Grünen zum Thema "Verkehrskonzept für Naumburg", die am 23. Februar in Bad Kösen stattfinden soll.

Mit großer Befremdung lese ich, dass Ihr Referent, Herr Müller, an dieser Runde teilnehmen will. Wir waren uns doch einig, dass die Zeit der Diskussionen vorbei ist und es nur noch um die Realisierung des Planfeststellungsverfahrens geht. Wer weiter diskutiert, gefährdet das Vorhaben. Auch Sie wissen, dass es den Gegnern nur um eine mit allen Mitteln versuchte Verzögerung des Bauvorhabens geht und dass es den Grünen, die im Schlepptau des Vereins "Rettet das Saaletal" segeln, nur darum geht, die Planungen in Frage zu stellen. Wer an solchen Veranstaltungen teilnimmt, gefährdet das Vorhaben und macht auch die ganze Mühe der Bürgerinitiative zunichte. Sollen die Grünen unter sich diskutieren so lange sie wollen, aber nicht mit uns. Es ist vorauszusehen, dass an dieser Veranstaltung auch die Vertreter des Vereins "Rettet das Saaletal" das Wort erteilt bekommen. Das ist strategisch genau geplant. Überdenken Sie deshalb bitte die Zusage zur Teilnahme Ihres Referenten als Ihren Vertreter.

Vielmehr sollten die Vertreter der Stadt immer eindeutig Stellung beziehen, dass über ein Verkehrskonzept der Stadt diskutiert werden kann, aber eine weitere Diskussion über die Ortsumgehung keine neuen Erkenntnisse bringt, sondern nur eine Bauverzögerung und damit eine Bauverhinderung zum Ziel hat. Mit der Bürgerinitiative haben wir ein überzeugendes Instrument geschaffen, diesem Bauvorhaben in der Landesregierung Nachdruck zu verschaffen. Wir werden mit mindestens 5 000 Unterschriften den Willen der Mehrheit der Bevölkerung unterstreichen. Zur Zeit sind noch viele Sammelaktionen im Gang. Unter anderen in allen Wohnblöcken der Wohnungsbaugenossenschaften im gesamten Stadtgebiet. Bei mir gehen ständig Telefonanrufe ein, die uns unterstützen. Mit E-Mails bieten sich Bürger zur Mitarbeit an. Als Sprecher dieser Bürgerinitiative kann ich diese Menschen nicht enttäuschen. Sollte an dieser Veranstaltung aber ein Vertreter der Stadt teilnehmen, macht dies deutlich, dass die verantwortlichen Politiker der Stadt nicht mit der zugesagten Entschlossenheit für den Bau der Ortsumgehung eintreten.

Ich sehe damit auch die Aktivitäten und Ziele der Initiative für den Bau der Ortsumgehung in gröbster Weise missachtet, so dass ich meine Aktivitäten und mein Engagement in Frage stellen muss und einen Rückzug aus der Bürgerinitiative erwäge.

Heinz Reumann,
Sprecher der Bürgerinitiative
"Pro Umgehungsstraße"

»Naumburger Tageblatt«, 13.2.2012, S. 13

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen