Zur Verkehrsentlastung durch Umgehungsstraßen und die Möglichkeiten des Öffentlichen Personennahverkehrs.
Da Verkehrsbelastungen überwiegend durch innerörtlichen Quell-Ziel-Verkehr vom überwiegend automobilen Bürger selber verursacht werden, machen Umgehungsstraßen oft wenig Sinn. Bei dann weniger innerörtlichen Verkehr freuen sich Einzelhändler über weniger Kundschaft, was eine Entleerung der Innenstädte beschleunigt, da Geschäfte aufgegeben oder verlagert werden.
Verkehrsentlastung lässt sich über eine intensivere Nutzung des Bus- und Bahnverkehrs erreichen. Bei Berücksichtigung aller Kosten und cleverer Nutzung kommt dieser nicht teurer. Ach ja, die Verkehrsbelastungen sind vom Menschen gemacht und nicht von Gott gegeben und vom Himmel gefallen.
Ralf Kuke, Erfurt
»Naumburger Tageblatt«, 11.3.2013, S. 12
Montag, 11. März 2013
Samstag, 9. März 2013
Stadt muss Anreize für Entlastung geben
Zur Umgehungsstraße und zu Verkehrsplanungen in Naumburg.
Ein lautes "Bravo" auf den Leserbrief von Uwe Wenzel als Antwort zum Verkehrsforum der Grünen. Er legt die Hand in die offene Wunde einer zähen bundesdeutschen Verkehrsplanung, die oft an den regionalen Bedürfnissen vorbeigeht.
So auch bei den Planungen der Begradigung der Doppelkurve der B 87 zwischen Almrich und Schulpforte. Selbstverschuldete Unfälle trotz Geschwindigkeitsbeschränkung und Warnsignalanlage von unverbesserlichen Rasern, oft auch unter Alkohol, veranlassten Politiker, diesen Unfallschwerpunkt in ihre Planungen aufzunehmen, um die Unfallzahlen zu senken.
Entsteht die Frage: Wie viele Kurven der B 87 von Weißenfels bis Bad Kösen will man bei der derzeitigen Finanzlage noch begradigen? Dieses Geld wäre besser in die archäologischen Untersuchungen der B 87n angelegt, um irgendwann, wenn wieder Geld zur Verfügung steht, sofort mit der Umgehungsstraße anfangen zu können. Denn ganz aufgegeben ist der Bau der Umgehungsstraße noch lange nicht. Die politischen Signale vor der Wahl lassen zumindest darauf schließen. Denn 6 500 Umgehungstraßenbefürworter sind auch Wähler.
Eine Frage ergibt sich aber durch das Forum doch: Will man sich in der Naumburger Stadtverwaltung von Verkehrsplanern aus fremden Regionen die Butter vom Brot nehmen lassen, oder hat man keine mit der Problematik vertraute Fachleute? Die Fehlplanung der "Poller" an Marktplatz und Marienstraße und jahrelanges Schweigen zur Problematik lassen zumindest darauf schließen. Auch die Trasse entlang der Bahn, von der Roßbacher Straße bis Almrich bietet ausbaufähige Entlastungsmöglichkeiten bei Bauarbeiten oder anderen verkehrsbedingten Sperrungen. Diese Vorschläge wurden aber alle mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt. Gesetzt den Fall, die Umgehungsstraße kommt doch unverhofft? Was hat man für ein Verkehrskonzept in der Schublade, um beispielsweise Lkw und Durchgangsverkehr auf die Umgehungsstraße zu zwingen? Welche Anreize hat man zu bieten, auch den Ziel- und Quellverkehr zu veranlassen, die Umgehungsstraße zu nutzen, um damit die Verkehrsdichte der alten B 87 zumindest im Stadtkern zu mindern? Die Wähler der Region warten auf Antworten. Es gibt auch unter der Bevölkerung machbare Vorschläge und Ideen, wie man die Bundesstraße 87 und den Stadtkern bis zur Realisierung der B 87n entlasten kann. Man muss sie nur in einem eigenen Forum anhören.
Heinz Reumann, Schulpforte
»Naumburger Tageblatt«, 7.3.2013, S. 12
Ein lautes "Bravo" auf den Leserbrief von Uwe Wenzel als Antwort zum Verkehrsforum der Grünen. Er legt die Hand in die offene Wunde einer zähen bundesdeutschen Verkehrsplanung, die oft an den regionalen Bedürfnissen vorbeigeht.
So auch bei den Planungen der Begradigung der Doppelkurve der B 87 zwischen Almrich und Schulpforte. Selbstverschuldete Unfälle trotz Geschwindigkeitsbeschränkung und Warnsignalanlage von unverbesserlichen Rasern, oft auch unter Alkohol, veranlassten Politiker, diesen Unfallschwerpunkt in ihre Planungen aufzunehmen, um die Unfallzahlen zu senken.
Entsteht die Frage: Wie viele Kurven der B 87 von Weißenfels bis Bad Kösen will man bei der derzeitigen Finanzlage noch begradigen? Dieses Geld wäre besser in die archäologischen Untersuchungen der B 87n angelegt, um irgendwann, wenn wieder Geld zur Verfügung steht, sofort mit der Umgehungsstraße anfangen zu können. Denn ganz aufgegeben ist der Bau der Umgehungsstraße noch lange nicht. Die politischen Signale vor der Wahl lassen zumindest darauf schließen. Denn 6 500 Umgehungstraßenbefürworter sind auch Wähler.
Eine Frage ergibt sich aber durch das Forum doch: Will man sich in der Naumburger Stadtverwaltung von Verkehrsplanern aus fremden Regionen die Butter vom Brot nehmen lassen, oder hat man keine mit der Problematik vertraute Fachleute? Die Fehlplanung der "Poller" an Marktplatz und Marienstraße und jahrelanges Schweigen zur Problematik lassen zumindest darauf schließen. Auch die Trasse entlang der Bahn, von der Roßbacher Straße bis Almrich bietet ausbaufähige Entlastungsmöglichkeiten bei Bauarbeiten oder anderen verkehrsbedingten Sperrungen. Diese Vorschläge wurden aber alle mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt. Gesetzt den Fall, die Umgehungsstraße kommt doch unverhofft? Was hat man für ein Verkehrskonzept in der Schublade, um beispielsweise Lkw und Durchgangsverkehr auf die Umgehungsstraße zu zwingen? Welche Anreize hat man zu bieten, auch den Ziel- und Quellverkehr zu veranlassen, die Umgehungsstraße zu nutzen, um damit die Verkehrsdichte der alten B 87 zumindest im Stadtkern zu mindern? Die Wähler der Region warten auf Antworten. Es gibt auch unter der Bevölkerung machbare Vorschläge und Ideen, wie man die Bundesstraße 87 und den Stadtkern bis zur Realisierung der B 87n entlasten kann. Man muss sie nur in einem eigenen Forum anhören.
Heinz Reumann, Schulpforte
»Naumburger Tageblatt«, 7.3.2013, S. 12
Mittwoch, 6. März 2013
Vergleich mit anderen Städten hinkt
Zum Thema Neubau der Ortsumfahrung für Naumburg und Bad Kösen sowie zu den Leserbriefen von Peter Stumpf vom 27. Februar und Bernd Wagenhaus vom 28. Februar zum selben Thema.
Alle Ortsumgehungen sind gleich, bringen die gleichen Entlastungen. So die Lesermeinungen der Naumburger Verkehrsexperten im Naumburger Tageblatt/MZ. Die Retter des Saa-letals und die Wethautaler wollen die heilende Wirkung der ortsnahen Ortsumgehung Freyburg übersehen.
Nur, es kann doch nicht eine Umgehungsstraße von Freyburg, einer Stadt mit 4 000 Einwohnern und gerade mal einem größeren Betrieb, als Heilung für größere Städte mit noch größerem Ziel- und Quellverkehr verglichen werden. Ich bin ja froh, dass Herr Stumpf nicht Ebersroda oder andere Dörfer mit Rundstraßen als Vorbild für die Verkehrsentlastung genannt hat. Der Ordnung halber darf nicht vergessen werden: Diese von diesem Schreiber verniedlichte Brücke wurde nicht so gebaut, wie sie geplant wurde.
Zum Vergleich: Die Stadt Naumburg hat 32 000 Einwohner mit etwa 1 700 Firmen und damit einen großen Ziel- und Quellverkehr. Freyburg hat eine ortsnahe Ortsumgehung. Für Naumburg und Kösen ist eine kilometerweit entfernte Umgehung geplant.
Und da haben wir schon die Antwort für Herrn Wagenhaus: So schnell, wie er den Leserbrief von Herrn Stumpf ergänzt hat, so schlecht sind seine Hinweise, warum Zeitz, auch eine Stadt mit etwa 32 000 Einwohnern, den Ziel- und Quellverkehr nicht los wird. Die Ortsumgehung ist ortsfern gebaut. Kein Zeitzer fährt doch auf die Ortsumgehung, um nach Altenburg zu kommen, und diese Ortsumfahrung ist sehr gut ausgeschildert. Genau so wenig fährt ein Wethauer auf eine ortsferne Ortsumgehung, um nach Almrich zu kommen. Oder fährt ein Almricher auf die Ortsumgehung, um ins Kaufland zu gelangen? In Weißenfels dasselbe. Die halbe Stadt arbeitet bei Tönnis, warum sollen die Leute um die Stadt herumfahren, um nach Hause zu kommen?
Diese ortsfernen Straßen sind geplant und gebaut als mautsparende Abkürzung für den Fernverkehr. Das beste Beispiel: Bundesstraße 91 von Leuna zur Autobahn 38 und Bundesstraße 2 von Gera bis zur Autobahn 4, da hat sich der Schwerlastverkehr verdoppelt. Und die Naumburger ortsferne Ortsumgehung wird gebaut für den Fernverkehr von Osterfeld (Autobahn 9) bis Mellingen (Autobahn 4).
Lustig wird es für Naumburg erst dann, wenn im Süden Naumburgs eine Transitstraße gebaut würde und der Fernverkehr aus Richtung Querfurt von der Autobahn 38 (und später, mit der Fertigstellung der A 143 auch von der A14) dann über die Henne oder Roßbach über die neue Transitstraße nach Westen abkürzen will. Hettstedt, Eisleben und Querfurt haben schon ihre ortsferne Ortsumgehung, und da geht jetzt schon richtig die Schwerlastpost ab. Und mit der Naumburger Ortsumgehung wird dann auch endlich die Freyburger Ortsumgehung richtig ausgelastet.
Aber egal: Leichtgläubig und siegessicher lassen wir die Politiker weiter ihre Denkmäler bauen, und für die Naumburger wird es doch nicht besser. Einen Tipp noch: Es muss heute keiner mehr durch Weißenfels fahren um nach Halle zu kommen, und wer nach Leipzig will, schon gar nicht durch Zeitz. Dafür gibt es schon Ortsumgehungen und neue Autobahnen.
Erwin Zimmermann, Saaleck
»Naumburger Tageblatt«, 6.3.2013, S. 10
Alle Ortsumgehungen sind gleich, bringen die gleichen Entlastungen. So die Lesermeinungen der Naumburger Verkehrsexperten im Naumburger Tageblatt/MZ. Die Retter des Saa-letals und die Wethautaler wollen die heilende Wirkung der ortsnahen Ortsumgehung Freyburg übersehen.
Nur, es kann doch nicht eine Umgehungsstraße von Freyburg, einer Stadt mit 4 000 Einwohnern und gerade mal einem größeren Betrieb, als Heilung für größere Städte mit noch größerem Ziel- und Quellverkehr verglichen werden. Ich bin ja froh, dass Herr Stumpf nicht Ebersroda oder andere Dörfer mit Rundstraßen als Vorbild für die Verkehrsentlastung genannt hat. Der Ordnung halber darf nicht vergessen werden: Diese von diesem Schreiber verniedlichte Brücke wurde nicht so gebaut, wie sie geplant wurde.
Zum Vergleich: Die Stadt Naumburg hat 32 000 Einwohner mit etwa 1 700 Firmen und damit einen großen Ziel- und Quellverkehr. Freyburg hat eine ortsnahe Ortsumgehung. Für Naumburg und Kösen ist eine kilometerweit entfernte Umgehung geplant.
Und da haben wir schon die Antwort für Herrn Wagenhaus: So schnell, wie er den Leserbrief von Herrn Stumpf ergänzt hat, so schlecht sind seine Hinweise, warum Zeitz, auch eine Stadt mit etwa 32 000 Einwohnern, den Ziel- und Quellverkehr nicht los wird. Die Ortsumgehung ist ortsfern gebaut. Kein Zeitzer fährt doch auf die Ortsumgehung, um nach Altenburg zu kommen, und diese Ortsumfahrung ist sehr gut ausgeschildert. Genau so wenig fährt ein Wethauer auf eine ortsferne Ortsumgehung, um nach Almrich zu kommen. Oder fährt ein Almricher auf die Ortsumgehung, um ins Kaufland zu gelangen? In Weißenfels dasselbe. Die halbe Stadt arbeitet bei Tönnis, warum sollen die Leute um die Stadt herumfahren, um nach Hause zu kommen?
Diese ortsfernen Straßen sind geplant und gebaut als mautsparende Abkürzung für den Fernverkehr. Das beste Beispiel: Bundesstraße 91 von Leuna zur Autobahn 38 und Bundesstraße 2 von Gera bis zur Autobahn 4, da hat sich der Schwerlastverkehr verdoppelt. Und die Naumburger ortsferne Ortsumgehung wird gebaut für den Fernverkehr von Osterfeld (Autobahn 9) bis Mellingen (Autobahn 4).
Lustig wird es für Naumburg erst dann, wenn im Süden Naumburgs eine Transitstraße gebaut würde und der Fernverkehr aus Richtung Querfurt von der Autobahn 38 (und später, mit der Fertigstellung der A 143 auch von der A14) dann über die Henne oder Roßbach über die neue Transitstraße nach Westen abkürzen will. Hettstedt, Eisleben und Querfurt haben schon ihre ortsferne Ortsumgehung, und da geht jetzt schon richtig die Schwerlastpost ab. Und mit der Naumburger Ortsumgehung wird dann auch endlich die Freyburger Ortsumgehung richtig ausgelastet.
Aber egal: Leichtgläubig und siegessicher lassen wir die Politiker weiter ihre Denkmäler bauen, und für die Naumburger wird es doch nicht besser. Einen Tipp noch: Es muss heute keiner mehr durch Weißenfels fahren um nach Halle zu kommen, und wer nach Leipzig will, schon gar nicht durch Zeitz. Dafür gibt es schon Ortsumgehungen und neue Autobahnen.
Erwin Zimmermann, Saaleck
»Naumburger Tageblatt«, 6.3.2013, S. 10
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