Zum Tageblatt/MZ-Artikel "Nun schon ein Jahr früher" vom 20. April zur Bewerbung um Aufnahme der Saale-Unstrut-Region in das Unesco-Welterbe.
Die Überschrift klingt dramatisch, das Ergebnis des Forums ist es leider auch. Die Zeit wird immer knapper, die Probleme immer deutlicher. Wenn es mit dem Antrag zum 1. Juli 2013 nach den Pleiten zur Landesgartenschau und der Kurpromenade in Bad Kösen noch was Ordentliches werden soll, dann sind endlich die Hausaufgaben zu machen!
Da werden 50 Personen informiert über den Sachstand zum Thema Weltkulturerbe. Man vergleiche: die Stadt Naumburg hat etwa 34 000, der Burgenlandkreis rund 200 000 Einwohner, und wisse: ein entscheidendes Kriterium für die Bewilligung des Welterbetitels ist nicht nur ein gutes Thema, sondern auch die Unterstützung der Bevölkerung! Diese 50 Personen erfahren dann, dass über die thematisierte "hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft" immer noch eine "zusammenhängende Arbeit" fehlt, die "das Puzzle verschiedener Themen zusammenfügt". Warum so spät noch solche grundlegenden Probleme? Dass die Verantwortlichen, Landrat Reiche und Oberbürgermeister Küper, dann später der Diskussion ausweichen werden, unter diesem Blickwinkel sogar verständlich.
Gute Ansätze gibt es viele. Unfassbar: "Fast 1 000 Puzzleteile allein im Raum Bad Kösen und Flemmingen." Wer kennt sie? Wer kann davon berichten? Wie dramatisch war damals die "Grenzlandsituation zwischen deutschen und slawischen Siedlungsgebieten?" Die Ausstellung auf der Burg Saaleck berichtet davon. Aber wird sie im "Beantragungsgebiet" bleiben? Oder wird sie wegen der Brücke der geplanten Bundesstraße 87n genauso ausgeschlossen werden wie die Kaiserpfalz Memleben wegen der Brücke für den ICE? Fast beschwörend die Worte von der Referentin Dr. Meinel: Diese Brücke ist nicht nur "sehr kritisch", nein, sie behindert den Antrag sogar "von Anfang an"!
Wer sagt das? Eine Gegnerin der Bundesstraße 87n? Ein Mitglied des Vereins "Rettet das Saaletal"? Nein, sie ist promovierte Angestellte im Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege des Landes Sachsen-Anhalt und engagiert sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Fördervereins Welterbe an Saale und Unstrut für den Welterbetitel für die Region!
Kann ein Managementplan allein richten, was Verwaltung und Politik bisher versäumt haben? Sie haben eine Lösung gefunden, dass Windkraftanlagen das Welterbe nicht zerstören. Lassen Sie nicht zu, dass eine Brücke mit nur 1 500 Fahrzeugen fast nicht entlastet, aber das Welterbe unmöglich macht!
Frank Biedenweg, Verein Rettet das Saaletal
»Naumburger Tageblatt«, 30.4.2012, S. 12
Montag, 30. April 2012
Freitag, 27. April 2012
Saale-Brücke wird kritisch gesehen
Zu zwei Foren, in denen über die Bewerbung zur Aufnahme von Teilen der Saale-Unstrut-Region das Welterbe informiert wurde.
Es war eine öffentliche Veranstaltung im Zentrum der Macht. Es ist nach wie besser, vor solche Veranstaltungen persönlich zu besuchen. Landrat Harri Reiche und Frau Dr. Meinel haben zum Anfang an alle Anwesenden und auch an die Bevölkerung im Antragsgebiet appelliert, alles zu tun, dass dieser einmalig mögliche Antrag auch Erfolg hat. Frau Dr. Meinel, Referatsleiterin im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, hielt einen Vortrag über die schon fortgeschrittenen wissenschaftlichen Arbeiten zum Welterbeantrag im Antragsgebiet. Es war sehr interessant, mit welchen wissenschaftlichen Mitteln Begründungen für einen solchen einmaligen Antrag ausgearbeitet werden.
Dieser Vortrag untermauerte den Vortrag von Herrn Büchsenschütz vom 27. März in Eckartsberga voll und ganz. Dr. Meinel versäumte auch nicht, die Arbeit aller Mitarbeiter an diesem Welterbeantrag zu würdigen. Die anschließende Anfrage (zu diesem Zeitpunkt hatten leider Herr Reiche und der Naumburger Oberbürgermeister Bernward Küper den Veranstaltungsraum verlassen) zu den Auswirkungen einer Transitstraße mit einer Riesen-Brücke im Saaletal beantwortete Frau Dr. Meinel.
Ein solches Bauwerk in der Sichtachse des Welterbe-Antragsgebiets wird als sehr kritisch für einen Welterbeantrag eingestuft und wird nach wie vor wissenschaftlich diskutiert. Ein Antragsgebiet muss ein Bilderbuch der Geschichte sein, einzigartig und authentisch, sowie erfolgsversprechend eingegrenzt werden. Störend wirken sich große Bauwerke, Hochregale, Steinbrüche oder Windkraftanlagen auf den Welterbeantrag aus. Historische Bauwerke müssen ihre Unversehrtheit und Echtheit nachweisen und ihre Sichtachsen dürfen nicht behindert werden.
Das war der größte Teil der Diskussion, leider viel zu kurz, ich hätte noch mehr Fragen gehabt. Eine schöne Veranstaltung, das Welterbe in unserem Saaletal hat eine Chance.
Erwin Zimmermann, Saaleck
»Naumburger Tageblatt«, 27.4.2012, S. 10
Montag, 16. April 2012
Baustart für neue B 87 nicht vor 2015
Bund stuft Straße in Rangliste herab, Land sieht aber eine logische zeitliche Abfolge.
VON MICHAEL HEISE
NAUMBURG/BAD KÖSEN - Für die Ortsumgehung Naumburg - Bad Kösen wird es bis Ende 2015 keinen Baustart geben. Was wegen der Verzögerung durch die inzwischen zurückgezogenen Klagen gegen das Projekt (Tageblatt/MZ berichtete) schon zu erwarten war, gibt es jetzt amtlich und geht aus dem sogenannten Investitions-Rahmenplan des Bundesverkehrsministeriums hervor, der im März veröffentlicht wurde. Demnach wird bis 2015 im Burgenlandkreis lediglich die Ortsumfahrung Theißen gebaut, die neue B 87 für Naumburg und Bad Kösen findet sich erst unter "Weitere wichtige Vorhaben" wider. Das sind solche, "die sich überwiegend in frühen Planungsstadien befinden (beispielsweise Vorentwurf, Vorentwurf genehmigt, Linienbestimmung), deren Planung aber weiter vorangetrieben beziehungsweise abgeschlossen werden soll." Ziel sei es, diese Projekte nach 2015 beginnen zu können. Das Land Sachsen-Anhalt verweist darauf, dass aber ungeachtet jener Einordnung "langwierige archäologische Voruntersuchungen und umfangreiche Artenschutzmaßnahmen" notwendig sind, die mit einer zwei bis dreijährigen Vorbereitungszeit zu kalkulieren sind. "Deshalb kann mit der eigentlichen Bauausführung nicht vor 2015 begonnen werden", heißt es aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. Minister Webel habe den Bund bereits um Hilfen wegen der bauvorbereitenden Arbeiten gebeten.
Offenbar werden auch zukünftig europäische Fördermittel für den Bundesstraßenbau ausgereicht. Das Land zumindest beabsichtigt, so heißt es weiter, zur Finanzierung des Teilstückes Bad Kösen Geld für die 2014 beginnende Förderperiode zu beantragen. Jener Abschnitt der Gesamtumfahrung ist mit Kosten von rund 68 Millionen Euro kalkuliert.
»Naumburger Tageblatt«, 16.4.2012, S. 9
NAUMBURG/BAD KÖSEN - Für die Ortsumgehung Naumburg - Bad Kösen wird es bis Ende 2015 keinen Baustart geben. Was wegen der Verzögerung durch die inzwischen zurückgezogenen Klagen gegen das Projekt (Tageblatt/MZ berichtete) schon zu erwarten war, gibt es jetzt amtlich und geht aus dem sogenannten Investitions-Rahmenplan des Bundesverkehrsministeriums hervor, der im März veröffentlicht wurde. Demnach wird bis 2015 im Burgenlandkreis lediglich die Ortsumfahrung Theißen gebaut, die neue B 87 für Naumburg und Bad Kösen findet sich erst unter "Weitere wichtige Vorhaben" wider. Das sind solche, "die sich überwiegend in frühen Planungsstadien befinden (beispielsweise Vorentwurf, Vorentwurf genehmigt, Linienbestimmung), deren Planung aber weiter vorangetrieben beziehungsweise abgeschlossen werden soll." Ziel sei es, diese Projekte nach 2015 beginnen zu können. Das Land Sachsen-Anhalt verweist darauf, dass aber ungeachtet jener Einordnung "langwierige archäologische Voruntersuchungen und umfangreiche Artenschutzmaßnahmen" notwendig sind, die mit einer zwei bis dreijährigen Vorbereitungszeit zu kalkulieren sind. "Deshalb kann mit der eigentlichen Bauausführung nicht vor 2015 begonnen werden", heißt es aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. Minister Webel habe den Bund bereits um Hilfen wegen der bauvorbereitenden Arbeiten gebeten.
Offenbar werden auch zukünftig europäische Fördermittel für den Bundesstraßenbau ausgereicht. Das Land zumindest beabsichtigt, so heißt es weiter, zur Finanzierung des Teilstückes Bad Kösen Geld für die 2014 beginnende Förderperiode zu beantragen. Jener Abschnitt der Gesamtumfahrung ist mit Kosten von rund 68 Millionen Euro kalkuliert.
»Naumburger Tageblatt«, 16.4.2012, S. 9
Donnerstag, 12. April 2012
Argumente unterhalb der Gürtellinie
Zur Berichterstattung über die Aktion "Pro Umgehungsstraße".
Nun steht ja amtlich fest, dass die von den Schulpfortaern und Almrichern erträumte Ortsumgehung eine Transitstraße wird. Nach dem Diskussionsverbot und der Drohung an unsere Kommunalpolitiker durch Herrn Reumann, mit dem sich diese Politiker auch noch mehrfach in den Tageszeitungen ablichten lassen, drückt nun ein Herr Wenzel auf die Tränendrüsen.
Es wird nicht besser in den Orten, und Generationen müssen noch ewig dafür zahlen. Die Schmierenkomödie nimmt einfach kein Ende und wird leider auch so in unserer Zeitung vorrangig abgedruckt. Nur eines kann ich nicht verstehen: Wieso sind Touristen und Menschen, die sich um den Tourismus im Süden Sachsen-Anhalts kümmern Menschen zweiter Klasse? Das größte Flächendenkmal im Süden Sachsen-Anhalts zur Doppelschlacht 1806 Jena und Hassenhausen ist bis jetzt nur erkundet und erhalten worden durch die Mitarbeit vieler Mitglieder dieses Vereins, wo viele auch in Thüringen wohnen.
Diese Leute schaffen Tourismusziele und werden im Tageblatt/MZ von Gerd Förster, Uwe Wenzel, Klaus Becker und anderen als Fremde bezeichnet, deren Unterschriften zweitrangig sind, genauso wie die Unterschriften der Touristen. Östlich von Saaleck nur Argumente unterhalb der Gürtellinie. Wie viele Politiker waren schon in der Zeitung und wollen, für wen auch immer, ein 100-Millionen-Projekt und wohnen und leben doch nicht hier. Lügen haben kurze Beine, wer müsste hier nicht alles auf Stelzen rumrennen.
Erwin Zimmermann,
Saaleck
»Naumburger Tageblatt«, 12.4.2012, S. 10
Nun steht ja amtlich fest, dass die von den Schulpfortaern und Almrichern erträumte Ortsumgehung eine Transitstraße wird. Nach dem Diskussionsverbot und der Drohung an unsere Kommunalpolitiker durch Herrn Reumann, mit dem sich diese Politiker auch noch mehrfach in den Tageszeitungen ablichten lassen, drückt nun ein Herr Wenzel auf die Tränendrüsen.
Es wird nicht besser in den Orten, und Generationen müssen noch ewig dafür zahlen. Die Schmierenkomödie nimmt einfach kein Ende und wird leider auch so in unserer Zeitung vorrangig abgedruckt. Nur eines kann ich nicht verstehen: Wieso sind Touristen und Menschen, die sich um den Tourismus im Süden Sachsen-Anhalts kümmern Menschen zweiter Klasse? Das größte Flächendenkmal im Süden Sachsen-Anhalts zur Doppelschlacht 1806 Jena und Hassenhausen ist bis jetzt nur erkundet und erhalten worden durch die Mitarbeit vieler Mitglieder dieses Vereins, wo viele auch in Thüringen wohnen.
Diese Leute schaffen Tourismusziele und werden im Tageblatt/MZ von Gerd Förster, Uwe Wenzel, Klaus Becker und anderen als Fremde bezeichnet, deren Unterschriften zweitrangig sind, genauso wie die Unterschriften der Touristen. Östlich von Saaleck nur Argumente unterhalb der Gürtellinie. Wie viele Politiker waren schon in der Zeitung und wollen, für wen auch immer, ein 100-Millionen-Projekt und wohnen und leben doch nicht hier. Lügen haben kurze Beine, wer müsste hier nicht alles auf Stelzen rumrennen.
Erwin Zimmermann,
Saaleck
»Naumburger Tageblatt«, 12.4.2012, S. 10
Dienstag, 10. April 2012
Dank an Helfer und Organisatoren
Zur Übergabe der Unterschriftensammlung Pro Umgehung.
Als Unterzeichner der Bürgerinitiative "Pro Umgehungsstraße" bin ich von der spärlichen Berichterstattung der örtlichen Presse über den Abschluss eines monatelangen aktuellen Themas unserer Stadt enttäuscht. Für viele Unterzeichner ist der Inhalt der Petition von Interesse, wie viele telefonische Anfragen bei den Magdeburgfahrern beweisen.
Auch wäre es für viele Unterzeichner interessant zu wissen, was am Rande des Treffens für Gespräche geführt wurden.
An dieser Stelle sei nochmals Dank zu sagen an diejenigen, die sich mit vollem Elan hinter diese Aktion gestellt haben. Die meisten von den Unterschriftensammlern haben schon lange das Rentenalter erreicht und werden vielleicht von der Umgehung nie einen Nutzen ziehen. Nochmals sollte auch betont werden, dass bei dieser Aktion Unterschriften von Naumburgern und Anliegern gesammelt wurden, nicht wie anderorts von Touristen, die die Umgehung überhaupt nicht interessiert.
Uwe Wenzel, Naumburg-Almrich
»Naumburger Tageblatt«, 10.4.2012, S. 14
Als Unterzeichner der Bürgerinitiative "Pro Umgehungsstraße" bin ich von der spärlichen Berichterstattung der örtlichen Presse über den Abschluss eines monatelangen aktuellen Themas unserer Stadt enttäuscht. Für viele Unterzeichner ist der Inhalt der Petition von Interesse, wie viele telefonische Anfragen bei den Magdeburgfahrern beweisen.
Auch wäre es für viele Unterzeichner interessant zu wissen, was am Rande des Treffens für Gespräche geführt wurden.
An dieser Stelle sei nochmals Dank zu sagen an diejenigen, die sich mit vollem Elan hinter diese Aktion gestellt haben. Die meisten von den Unterschriftensammlern haben schon lange das Rentenalter erreicht und werden vielleicht von der Umgehung nie einen Nutzen ziehen. Nochmals sollte auch betont werden, dass bei dieser Aktion Unterschriften von Naumburgern und Anliegern gesammelt wurden, nicht wie anderorts von Touristen, die die Umgehung überhaupt nicht interessiert.
Uwe Wenzel, Naumburg-Almrich
»Naumburger Tageblatt«, 10.4.2012, S. 14
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