Donnerstag, 28. Februar 2013

Argumente der Gegner ziehen nicht

Zur einer Veranstaltung der Bündnisgrünen und des Vereins "Rettet das Saaletal" zur Verkehrsentlastung von Naumburg.

Ich möchte den Leserbrief von Peter Stumpf im Naumburger Tageblatt/MZ ergänzen. Von den Gegnern der Ortsumfahrung Naumburg-Bad Kösen wird auch immer wieder das Argument ins Feld geführt, dass die Umfahrung von Weißenfels und die von Zeitz keine Entlastung für die Innenstädte bringen. Wenn sich die Herren einmal richtig damit beschäftigt hätten, wäre ihnen sicherlich etwas aufgefallen: Erstens ist die Ortsumfahrung von Weißenfels nur eine Teilumfahrung für die B 91 Zeitz-Halle, die B 87 ist da gar nicht mit einbezogen. Wer von Naumburg Richtung Leipzig oder Halle will, muss durch die Innenstadt fahren. Wäre die Umfahrung von der Abfahrt Weißenfels-Süd Richtung B 87 in Höhe Einkaufszentrum Leißling/Mineralbrunnen weiter gebaut worden, gäbe es das Chaos in der Innenstadt von Weißenfels nicht.

Zweitens umfasst die Ortsumfahrung von Zeitz nur die Verbindung der B 2 südlich der Stadt zur B91 nördlich und tangiert in Grana nur die B 180, ohne diese aufzunehmen. Die B 180 bleibt weiterhin ausgeschildert durch Zeitz in Richtung Altenburg. Das ließe sich nur durch eine entsprechende Beschilderung in Grana und von Altenburg her ändern. Es besteht ja die Möglichkeit, den Verkehr gezielt über die Umfahrung gen Theißen und dann nach Tröglitz und die Industrieanbindung Richtung Altenburg zu lenken. Die Straße ist fertig und befahrbar. Also auch dieses zweite Argument der Ortsumfahrungs-Gegner zählt nicht und verpufft. Manchmal hat man den Eindruck, es läuft unter dem Motto: Wir sind dafür, dass wir dagegen sind.

Die Krönung aber ist die Wethau-Thematik. Erinnern wir uns doch einmal, wer 1998 so laut gegen die Umfahrung im Ganzen war (Wethau sollte mit einbezogen sein). Die Wethauer haben doch das ganze Projekt verhindert. Wir hätten schon lange eine Ortsumfahrung haben können, wenn es dieses Veto nicht gegeben hätte. Die Argument Wethau ist heute also keines.

Abschließend kurz zu der angeblichen Problematik, die Umfahrung würde Verkehr anziehen. Wer fährt denn freiwillig sinnlose Kilometer, nur um eine Ortsumfahrung zu benutzen? Und das bei den Spritpreisen heutzutage. Glaubt jemand, der in Camburg wohnt und nach Apolda will, dass er über die Umfahrung von Bad Kösen schneller wäre? Wohl kaum.

Bernd Wagenhaus, Naumburg

»Naumburger Tageblatt«, 28.2.2013, S. 10

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