MEINUNG II Umgehung bringt es nicht.
VON MYHEIMAT-AUTOR ERWIN ZIMMERMANN
Alle sollen fahren - so habe ich die Zukunftsaussichten der Grünen auf der Veranstaltung in der " Alten Schmiede" in Naumburg verstanden. Es sollte keine Diskussion zur Ortsumgehung, Transitstraße oder Monsterbrücke werden.
Aber es sind bald Wahlen, und so musste Landtagsabgeordneter Herr Wagner von den Linken grüne Zukunftsaussichten kritisieren. Landtagsabgeordnete Frau Niestedt (SPD) musste ihren 20 Jahre alten Traum von einer sinnlosen Umgehung an den Wähler bringen, und wenn mich nicht alles täuscht, waren es dieselben Worte wie am 8. Juni im Landtag. Verständlich sind die Sorgen der Anwohner, aber auch mit einer neuen Straße wird es für niemanden besser.
Der Naumburger Gemeinderat schickte sein bestes Pferd ins Rennen die moderne Verkehrszählungsanlage (Blitzer), die hat es geschafft, bis zu 17 000 Fahrzeuge pro Stunde in Naumburg zu zählen, das macht fünf Fahrzeuge pro Sekunde. Zum Vergleich: Das Hermsdorfer Kreuz zählt 65 000 Fahrzeuge in 24 Stunden.
Das heißt für mich: Den Stadträten gehen die Fachkräfte aus. Mit diesen Politikern wird es schwer, die Bürger auf wahre Zukunftsaussichten im Regionalverkehr einzustimmen. Die Grünen werden nicht locker lassen, denn in Naumburg sind sie zurzeit die Einzigen, die sich an die Wahrheit des künftigen Verkehrsproblems herantrauen.
Nur im Moment will ja jeder seinen Kasten Bier von sonst wo herfahren, weil er irgendwo einen Euro billiger ist. Selbst Herr Daehre, ehemaliger Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt, hat bekräftigt, dass solche sinnlosen Großprojekte falsch sind. Die 30er Zone eine gute Idee! Man muss nur Mut haben, dass alles auch mal auszuprobieren.
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»Naumburger Tageblatt«, 22.2.2013, S. 10
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