Mittwoch, 21. Dezember 2011

Offener Brief

Bad Kösen, 21. Dezember 2011

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

dass der Antrag zum Welterbe nun ein Jahr früher eingereicht werden soll, ist eine freudige Mitteilung. Die erfolgreiche Ausstellung „Naumburger Meister“ hat deutlich gezeigt, welches unerschlossene Potential für den Tourismus in unserer Region liegt und wie davon profitiert werden könnte. Wann gab es zuletzt eine Auslastung der Übernachtungskapazitäten von 98 %? Und wie viel Geld haben die Besucher in der Region gelassen. Der zeitnahe Antrag wird die Chancen zur Befürwortung erhöhen.

Zeit darüber nachzudenken, ob man weiter auf dem Bau einer neuen Fernverbindung B87n besteht, die die Zustimmung zum Antrag auf  das Welterbe schon von Anfang an in Frage gestellt hat (siehe Schreiben Icomos vom 10.03.2010). Bei der UNESCO wird man besorgt hinterfragen, wie ernst es eine Region mit dem Erhalt der mittelalterlichen Kulturlandschaft wirklich meint, wenn parallel zum Antrag weiterhin auf dem Bau der „Monsterbrücke“ bestanden wird, die die Kulturlandschaft nachhaltig schädigt. Die Besucher der Landesausstellung haben die Umgehungsstraße jedenfalls nicht gebraucht.

Die anhängige Klage ist noch nicht entschieden, dazu kommt, dass der Finanztopf des Bundesverkehrsministeriums keine neuen Projekte zulässt. Der Teil der Umgehungsstraße Naumburg steht aus diesen Gründen auch in den Sternen und wird eine weitere Klage nach sich ziehen. Unabhängig davon werden die Wethauer entschieden Widerspruch gegen die B87n, die sie zusätzlich belastet, leisten.

Es ist zu befürchten, dass letztendlich beides scheitert, durch die Umgehungsstraße der Antrag und durch die Klage oder Geldmangel die Umgehungsstraße.

Aus diesem Grund sollten Sie, sehr geehrter Herr Landrat und sehr geehrter Herr Bürgermeister dafür kämpfen, den Domspatz in der Hand zu halten als die Taube auf den Domtürmen davonfliegen zu lassen.

Wir unterstützen Sie gern dabei und senden Ihnen schon mal einen Domspatz zu.

Dr. Helmut Schache
Vereinsvorsitzender

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