Sonntag, 12. Juni 2011

»Rettet das Saaletal« auf der Saale-Weinmeile Pfingsten 2011

Nach den vielen Informationsveranstaltungen in Eckertsberga, Bad Kösen und im Himmelreich, dem »Flagge zeigen« bei der Einweihung der Kuhlochbrücke und diversen anderen Anlässen sowie der aktuellen Entwicklung nach dem Einreichen der Klagen gegen den Neubau der B87n, zeigte der Verein zur Saale-Weinmeile wieder in der Öffentlichkeit Präsenz.

Nach den vielen emotionsgeladenen Abenden bot die alljährliche Weinmeile einen willkommenen Anlass, in etwas lockerer Atmosphäre mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ein besonderer Dank gilt Familie Kohlmann, die uns mutig aufnahmen und sehr fürsorglich bewirteten.

Am eigenen Stand verteilten wir den Vereinsflyer und beantworteten Fragen. Acht Vereinsmitglieder standen am Samstag von 13-18 Uhr und am Sonntag von 10-14 Uhr Rede und Antwort. Es war zu spüren, dass die Standbesatzung viel Spaß hatte.




In den fast 10 Stunden kontaktierten uns mehr als 2.000 Besucher. Über 400 Lose wurden verkauft. Unsere Garantie »Jedes Los gewinnt« hat dabei sicher nicht unwesentlich geholfen. Der Hauptgewinn – das Dromedar - ging an eine junge Familie.

Wir haben eine intensive Weinmeile erlebt, die für unseren Verein sehr erfolgreich war. Insgesamt wurden etwas über 2.000 Euro erlöst. Unser Dank geht an die Kösener Spielwaren GmbH, die einen Großteil der Preise gestiftet hat.


Es gab viele Gespräche mit positiver und negativer Resonanz. Mal ganz kurz „Wir retten das Saaletal in dem wir Saale- Unstrut- Wein trinken“, mal etwas länger „Gibt es Kösener Spielwaren denn wirklich noch als Made in Germany“.

Nein, Spaß beiseite. In der absoluten Mehrzahl der Gespräche ging es um den geplanten Neubau der B87n. Die meisten Menschen, die die Naturbelassenheit des Saaletals schätzen, können nicht verstehen, warum es so verschandelt werden soll. Manche wollten mehr wissen und manchen Besucher reichte der Flyer und das Los.
Die meisten nicht einheimischen Besucher haben uns spontan ein Los abgekauft, um den Verein zu unterstützen.




Einige wenige, meist Anwohner der jetzigen B87 wollen keine ausländischen LKW`s mehr auf der Bundesstraße haben. Da sind sie sicher nicht allein, auch wenn jeder von uns im Markt um die Ecke frisches Obst und Gemüse kaufen will. In der Diskussion half auch kein Hinweis auf europäische Schutzrechte und nationale Schutzgebiete oder dass in Frankreich und Amerika kein Mensch auf die Idee käme, auf Massengräbern Straßen zu bauen.

Letztendlich fehlte dann leider in der Regel die Bereitschaft anzuerkennen, dass beide offiziellen Gutachten zur Verkehrsentwicklung bescheinigen, dass nach Bau der B87n auf der alten B87 „nur eine geringe Entlastungswirkung resultiert“, und schon gar nicht, dass die B87n durch ihre „netzkonzeptionelle Wirkung für den übergeordneten Verkehr“ im Gegenteil eher zusätzlichen Verkehr anzieht.


Hier zeigt sich die fatale Wirkung, dass bei Auslage der Pläne zum Planfeststellungs-verfahren gerade diese Verkehrsgutachten nicht ausgelegen haben und auch jetzt noch eine Veröffentlichung mit Hinweis aus einen „Autorenschutz“ verhindert wird.

Das die Klage angenommen wurde, hat uns in der Diskussion zu unseren Chancen sehr geholfen. Es zeigte sich aber sehr oft auch die Meinung der typischen Politikverdrossenheit: „Das hat doch keinen Sinn!“ und „Die machen doch sowieso was Sie wollen!“. Trotzdem wurde deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der menschen die B87n nicht möchte. Die Befürworter aus der Region, sind falls vorhanden, überwiegend vorbeigegangen.

Auch die Herren Politiker sind am Stand vorbeigeschlichen. Nur MdB Herr Claus von „Die Linke“ hat mit uns gesprochen und wollte sich in den nächsten tagen wieder melden.

Wir haben auf alle Fälle große Aufmerksamkeit bekommen und deutlich Flagge gezeigt. Allen die dabei waren ein herzliches Dankeschön.

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